Immer wieder kommt es vor, dass Erwachsene denken, ein Kieferorthopäde wäre nur für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen da. Ein Beratungstermin klärt dann häufig auf. Deshalb ist es so wichtig zu wissen, was ein Kieferorthopäde für Erwachsene, alles machen kann. Kieferorthopäden machen keine Zahnprothesen oder Füllungen.
Ein Fall für den Kieferorthopäden ist meist bei der Fehlstellung der Zähne gegeben. Dabei steht nicht das ästhetische Problem schiefer Zähne im Vordergrund, sondern die Probleme funktioneller Art, wie sie durch schiefe Zähne entstehen können. Zähne, Kiefer und Muskulatur arbeiten in einem miteinander verankerten System zusammen - in allen der drei Bereiche kann es zu Ursachen für Probleme mit der Zahnstellung kommen. Kieferorthopäden behandeln zwar vorwiegend Kinder und das Hauptbehandlungsmittel ist vorwiegend die feste Zahnspange, jedoch ebenso sinnvoll hilft der Kieferorthopäde Erwachsenen in jedem Alter. Diese Patientengruppe ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Das liegt zum einen daran, dass viele Menschen ein besseres Bewusstsein für die Mundgesundheit und die Ästhetik beim Lachen gewonnen haben.
Es liegt aber auch daran, dass heutzutage der Kieferorthopäde Erwachsene nicht mehr mit einer weithin sichtbaren Zahnspange zur Zahnkorrektur versehen muss, weil es nun schon seit Jahren eine Alternative zur festen Zahnspange gibt, das sind die sogenannten transparenten Aligner-Schienen. Es sind dünne Schienen, die über einen gewissen Zeitraum getragen werden müssen und dazu dienen eine Zahnfehlstellung zu korrigieren. Es sind durchsichtige Teile aus Kunststoff, die auf die Zähne hinauf geklickt werden und alle paar Wochen ausgetauscht werde. Auch diese Schienen üben richtigen Druck auf die Zähne aus, um sie zu begradigen. Die Therapie mittels Schienen ist bei Erwachsenen sehr beliebt, da sie die Möglichkeit bietet, den Vorgang der Zahnkorrektur zu verstecken. Das ist beispielsweise in manchen Berufen mit Kundenkontakt ein wichtiges Motiv zur Wahl dieser Art von Therapie. Die Schienen müssen zum Essen und Trinken entfernt werden, was leicht durch den Patienten selbst bewerkstelligt werden kann, und sollen ansonsten stets getragen werden, bis zum Ende der Behandlungsdauer. Etwa alle drei Wochen werden neue Schienen eingesetzt, mit einem anderen Druck.
Nicht alle Fehlstellungen sind im Erwachsenenalter noch leicht korrigierbar, bzw. ist dies ein zu später Zeitpunkt - da manche Fehlstellungen bereits im Kindesalter behandelt werden sollten, um starke Kieferfehlstellungen und spätere Fehlbelastungen und Schädigungen des Knochen - und Kauapparates zu verhindern. Je länger eine Fehlstellung belassen wird, umso schwieriger ist eine Korrektur. Nicht jedem Kind oder Jugendlichen war es jedoch möglich, zum Kieferorthopäden zu gehen, weshalb der Kieferorthopäde sie als erwachsene Patienten bekommt. Manche Menschen registrieren zudem erst im Erwachsenenalter, dass mit ihren Zähnen etwas nicht in Ordnung ist und sie kommen erst dann in Kontakt mit einer Ordination für Kieferorthopädie.